Um eines vorweg zu nehmen – unsere Geocaches sind auf den offiziellen Plattformen nicht mehr gelistet. Wo sie jetzt zu finden sind lest ihr weiter unten…
Die Anfänge
Wie die meisten Cacher haben auch wir unsere ersten Caches auf der bekanntesten Plattform geocaching.com veröffentlicht. Unser erstes Cachelisting ging 2004 online und war ein einfacher Tradi mit dem mehr oder weniger klangvollen Namen Steller Heide.
Es folgten weitere Gehversuche auf alternativen Plattformen wie navicache.com, allerdings merkten wir recht schnell, dass die dort vorhandenen Listings lediglich Dubletten der bereits vorhandenen Einträge auf geocaching.com waren. Diese Seiten boten damals also keinen Mehrwert, sodass wir unsere Listings dort schon nach wenigen Jahren wieder archivierten.
Über die Jahre versuchten sich diverse weitere Webseitenbetreiber daran, dem Platzhirsch unter den Listingplattformen etwas von seinem Rang abzulaufen; darunter auch ein namhafter Hersteller von GPS-Empfängern, der kurz zuvor noch eine direkte Kooperation mit Groundspeak pflegte und nun mit einer eigenen Plattform zum direkten Konkurrenten wurde. Aber auch diese Plattform konnte sich in der Community nicht so recht durchsetzen – zu groß war bereits die Datenbank und der Erfahrungsschatz der Webseite des Groundspeak-Teams aus Seattle.
Ähnlich erging es auch den meisten anderen Plattformen deren Existenz nur wenige Monate oder im besten Fall vielleicht einige Jahre überdauerte, während der stetig wachsende Datenbestand auf geocaching.com neuen Usern die Entscheidung leicht machte, an welche Plattform sie sich binden würden.
Entwicklung und „Niedergang“
Während die Anzahl der User nun sprunghaft anstieg kam es bei den Listings kurioserweise zu gewissen Qualitätseinbußen. In den Foren wurde und wird nach wie vor viel über die Gründe diskutiert, aber unter’m Strich kann man wohl zusammenfassen, dass der sogenannte „Legedruck“ ein nicht zu verachtender Faktor dafür sein Könnte. Dahinter steckt die Theorie, dass viele Neulinge nach den ersten (wenigen) Cachefunden schnell Blut lecken und den Wunsch verspüren, einen eigenen Cache zu legen. Das Hobby ist neu, die Freude groß und so soll das Listing selbstverständlich so schnell wie möglich online gehen, um auch aktiv etwas für die Community (und nicht selten auch für das eigene Ego) zu tun. Aufgrund der mangelnden Erfahrung und der Unwissenheit über die vielen Aspekte dieses Hobbys sind die Erstlingswerke daher häufig einfache – und leider ebenso häufig lieblos gestaltete – Caches.
Von solchen Cachelistings können wir uns leider nicht ganz freisprechen, allerdings war das nicht der Grund, weshalb wir unsere Caches mittlerweile vollständig archiviert haben. Als wir 2003 mit diesem Hobby anfingen hatte Geocaching aufgrund der Unbekanntheit und der noch recht kleinen Community den Hauch von etwas geheimnisvollem. „Du machst was?“ lautete damals die Standardfrage eines Muggels, wenn man ihm aufgeregt von der neuen Freizeitaktivität berichtete. Heute sind die Reaktionen eher „Ach, Geocaching… alter Hut.“.
Warum sind unsere Caches nicht mehr gelistet?
Als „Silberrücken“ dieses Hobbys haben wir die Entwicklung unserer primären Listingplattform nicht immer unkritisch gesehen. Natürlich kann sich eine stetig wachsende Community immer auch in eine Richtung entwickeln, die nicht den eigenen Erwartungen entspricht. Über die Jahre haben wir festgestellt, dass sich die Erwartungshaltung der Community in eine Richtung bewegte, die das Erlebnis des Caches an sich im Fokus hatte. Plötzlich waren Klettercaches und ähnliche Listings angesagt, bei denen die Action am Cache in den Vordergrund rückte. Das ursprünglich gepriesene Motto „Der Weg ist das Ziel“ galt zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr.
Unsere Caches hingegen hatten (meistens) das Ziel, dem Cacher vor Ort etwas besonderes zu zeigen und nun mussten wir zu unserem Bedauern feststellen, dass die Thematik des Caches keine Rolle mehr spielte. Geocaching war zum Massenphänomen geworden und kaum ein Cacher nahm sich noch die Zeit, sich mit dem Listing und der Geschichte dazu auseinander zu setzen. Gab es am Cache keine Action stand der Punkt für die Statistik im Vordergrund. Viele unserer Listings mutierten ohne unser Zutun zum Punktelieferanten.
Das Fazit
Mit dem schwindenden Interesse der Community an der Idee unserer Caches mussten wir uns eingestehen, dass uns diese Form des Geocaching nicht mehr zusagte. Wir sind nun einmal keine Extrem-Cacher, keine Erfinder, Handwerker, Bergsteiger, Taucher oder sonst etwas. Für uns stand immer die Location im Mittelpunkt des Interesses. Als schließlich auch der Wartungsaufwand der Dosen signifikant anstieg (kaputte oder geklaute Dosen, nasse Logbücher etc.) fingen wir an, ein Listing nach dem anderen ins Archiv zu schicken. Zum Vergleich: Steller Heide musste in 12 Jahren nur drei mal (!) gewartet werden.
Unsere neuen Caches
Die offiziellen Listingplattformen dienen uns nach wie vor als Lieferant für dieses tolle Hobby, allerdings primär für die Urlaubszeit. Nur selten mischen wir uns noch unter die Community und besuchen Events. Dieser Rückzug von geocaching.com bedeutet allerdings nicht, dass wir keine eigenen Caches mehr auslegen – ganz im Gegenteil. Nur sind wir es jetzt, die unsere Listings den eigenen Regeln und Ansprüchen unterwerfen und daher ist es nur konsequent, wenn wir sie auch selbst online hosten.